Chronik – 2001/2002

Wir Sänger des Gesangverein Männerchor Muntlix beginnen die neue Saison 2001/02 am 11.Sept. mit der ersten Probe. Es geht mit Volldampf dem Jubiläumsjahr entgegen. 1907 gegründet, feiert unser Chor im kommenden Jahr seinen 95. Geburtstag.
Unerwartet rasch jedoch, wird der Startelan des noch jungen Sängerjahrs etwas eingebremst, als uns die Nachricht vom Tod unseres Ehrenmitglieds Alois Matt erreichte. Alwisi ist bereits im Jahre 1938 unserem Verein beigetreten. Langjährige Funktionärsarbeit, wie Obmannstellvertreter, Fähnrich und Beirat bewiesen seine Liebe und Treue zum Chor und Gesang. Gerne erinnern wir Sänger uns an so manchen Start eines neuen Sängerjahrs mit „Alwisi’s Zweatschka“ zurück. Mit der musikalische Gestaltung der Totenmesse und dem „Bardenchor“ am Grabe, durften wir Sänger unserem Alwisi am 5. Okt. die letzte Ehre erweisen.
Nicht nur unser Männerchor hat sich den 13. Okt. für die Abhaltung der Jahreshauptversammlungausgewählt. Auch der gesamte Chorverband Vorarlberg, vertreten durch ihre Abordnungen, trifft sich im Gemeindesaal Schwarzach. Ein Anwachsen der Mitgliederzahl auf Landesebene, lässt vielleicht auch die Hoffnung auf neue Sänger in unseren Reihen zu. Singen in Jugendchören und Ensembles wird wieder als interessante Freizeitbeschäftigung entdeckt.
Bevor es bei uns jedoch an den Versammlungstisch geht, wird wiederum zu Ehren unserer verstorbenen Mitglieder ein Sängerjahrtag in der Kirche in Muntlix abgehalten. Im speziellen wird unserem erst kürzlich verstorbenen EM Alwisi und seiner Gattin Hanni gedacht. Die Grundidee unseres Chorleiters Herbert, den Männerchor Muntlix auf Spirituals zu spezialisieren, ist bei dieser Messgestaltung vollends aufgegangen. Ausschließlich Spirituals, und zudem noch alles in Originalsprache (englisch), haben nicht nur bei den Kirchbesuchern, sondern auch bei uns Sängern, tiefe Eindrücke hinterlassen.
Gestärkt mit einem hervorragenden „Bauernschmaus“ eröffnet unser Obmann Manfred die Jahreshauptversammlung des Männerchor Muntlix. Die im Zweijahres-Rhythmus stattfindenden Neuwahlen, Berichte und Ehrungen gehören zu den Haupt-Tagesthemen. Gleich drei Neubesetzungen in der 8-köpfigen Vereinsleitung werden gewählt. Für Günter Ziesig, Toni Watzenegger und Christian Hlavac stellen sich Hubert Rumpl, Michael Partsch und nach einer 4-jährigen Pause auch wieder unser Norbert Bechtold zur Verfügung. Für vorbildlichen Probenbesuch können unser Kassier Elmar Bickel, Vize Gerhard Hämmerle, Jungpensionist Hans Rabensteiner und wie könnte es anders sein, unser Parademitglied Josef Nesensohn mit den „Sängergläsern“ geehrt werden.
Am darauffolgenden Sonntag, dem 14. Okt. kommt das Gemeinschaftsgefühl der  Sängerfamilie voll zu tragen. Bei dem von Norbert organisierten „Bilderbuch-Wandertag“ nehmen an die 60 Erwachsene und Kinder teil. Die Wanderung führt uns mit Bus nach Laterns wo uns bereits nach wenigen Gehminuten die erste Labung in Form von Most und Käs von Peter Matt erwartet. Weiter geht’s dann zur „Stöck-Kapelle“ wo unser hauseigener Diakon Walter Kopf mit seinem Mesner Ernst Matt eine sehr stimmungsvolle Andacht zelebriert. Bei der anschließenden Grillpartie mit so richtiger Lagerfeuerstimmung kommt natürlich auch der Gesang nicht zu kurz. Doch immer wenn’s am schönsten ist, muss man weiter. Die nächste Überraschung erwartet uns bereits schon wieder. Beim Kapf-Spielplatz werden uns dann zum offiziellen Abschluss „heiße Maroni“ und „edler Wein“ kredenzt. Das Engagement von Norbert und seiner Frau Erna haben diese Veranstaltung zu einem unvergessenen Erlebnis werden lassen. Vielen Dank euch Beiden.
Am 30. Oktober kommt im Anschluss an die Probe so richtige „Töggele-Stimmung“ im Sängerheim auf. Der Obmann bringt aus seinem Südtirol-Kurzurlaub Maroni und einige Tropfen des „Kalterersee“ mit. Ein kleines Dankeschön an die Sänger für das großzügige Geschenk anlässlich der Jahreshauptversammlung. Ein herzlicher Dank gebührt auch einmal mehr unserem Maronibrater Norbert. Sie mundeten vorzüglich!
Der erste Sonntag nach Allerheiligen steht nach alter Tradition im Gedenken an die Gefallenen. Zum Kriegerjahrtag am 4. November wird nach einer kurzen Erklärung von Herbert über die Hintergründe der Spirituals „We shall overcome“ gesungen. Auch diese Art von Musik wird hier als überaus passend und eindrucksvoll empfunden.
Unsere Sängerfrauen treffen sich am 12. und 14. November zu ihren jährlichen Bastelabenden im Sängerheim. Unter der Anleitung von Frau „Obmann“ erhalten mit Hilfe der Serviettentechnik Kerzen, Tontöpfe oder Vasen neue Gesichter. Dass der gesellschaftliche Aspekt ebenfalls eine große Rolle spielt, zeigt einmal mehr die großartige Beteiligung unserer Frauen.
Beim 3. Chorleiter- und Obleutetag des Chorverband Vorarlberg am 17. Nov. in St. Arbogast  nehmen wiederum Herbert und Manfred teil. Die Präsentation der Chören nach Außen ist bei dieser Tagung das Kernthema. Professionalitäten im Stile eines modernen Unternehmens, werden immer deutlicher gefordert. Anmerkung am Rande: Armer Bundesobmann Axel Girardelli – hat dich nicht ein hochkarätiger Gastreferent namens Dr. Brusniak, zum zweitenmal versetzt.
Auf Einladung von Gerti Matt und als Überraschung für ihren frischgebackenen „Pensionisten Ernst“ singt das Doppelquartett am 1. Dezember unserem Gaudimax und seinen ACIFER-Gästen einige Lieder. Teilweise wird unser Doppelquartett von Anita Ziesig am Klavier begleitet.
Dem nächsten Auftritt geht leider eine etwas konfliktbehaftete Vorbereitungsphase voraus. Verschiedene Umstände bringen eine ungute, nervöse Stimmung in den Chor und in die Chorleitung hinein. Schade – sollte doch der Anlass zum ersten Adventsonntag etwas anderes hervorbringen. Schlussendlich kann dann jedoch auch diese Messgestaltung einmal mehr zu den gelungenen Aufführungen unseres Chores gezählt werden. Einen nicht außer Acht zu lassender Bestandteil hierbei hatte bestimmt auch die Orgelbegleitung von Basilius Ludescher aus Klaus.
Einen großen Anklang findet unser Auftritt bei der Weihnachtsfeier des Pensionistenverbandes Vorderland. Auf  Einladung von Frau Brigitte Fritsch singen wir am 16. Dezember in zwei Blöcken Weihnachtslieder und Humorvolles im Vinomnasaal in Rankweil. Gespickt mit besinnlichen Texten, vorgetragen von Walter Kopf, und Witziges von unserem Ernst wird dies zu einer eindrucksvollen Feier für Sänger und Publikum.
Und im gleichen Stile geht’s weiter – am darauffolgenden Dienstag, anstatt der Probe treffen wir uns um 18 Uhr im Sozialzentrum Vorderland um den Bewohnern mit unseren Gesängen ein wenig die weihnachtliche Stimmung zu vermitteln. Unser langjähriges Mitglied Herbert Klotz ist sehr erfreut und angetan von unserem Kommen.
Als kleine Revanche für so manche Material- oder Gerätelieferung der Fa. DoblerBau kann unser Doppelquartett am 21.12. an der Weihnachtsfeier der ZIMA-Gruppe mit ihrem Gesang mitwirken.
Am 2. März werden wir Sänger zu einem landesweiten Chortreffen auf die Schipiste ins Laternsertal geladen. Wegen der schlechten Witterung jedoch ist die Beteiligung etwas spärlich ausgefallen. Die Idee zu dieser Veranstaltung scheint aber doch interessant zu sein. Gemeinsamer Gesang, Darbietungen einzelner Mitgliedsvereine, „a kle trinka und essa“ – alles Dinge die das Sängerherz höher schlagen lassen.
Auch die nächst folgende Veranstaltung führt uns Sänger wiederum in das schöne Laternsertal. Am 23. + 24. März begeben wir uns zwei Tage in Quarantäne – genauer gesagt – Singseminar im „Haus Marien Ruh“. Zum zweiten mal wieder im Frühling. Jedoch ist es egal welche Jahreszeit wir wählen, Schnee ist meistens mit dabei. So herrschte auch dieses Jahr wieder beste Stimmung in diesem urgemütlichen Haus. Der teilweise „harte Konkurrenzkampf“ der einzelnen Stimmen untereinander zieh sich den ganzen Abend so fort. Bei den, zum Abendprogramm gehörenden Geschicklichkeitsspielen, profilieren sich dann jedoch schlussendlich die 2. Tenöre vor dem 2. Bass, 1. Bass und 1. Tenor, zu den Siegern. Am „Sonntagmorgen in den Bergen“, da war wirklich Frieden überall. Vielleicht darum weil nicht Herbert, sondern Gaby Derflinger von den „Noflern“ mit uns das Programm weiterstudierte. Herbert musste am Vormittag mit seinem Kirchenchor einen Auftritt abhalten. Schlussendlich sei allen Verantwortlichen gedankt, besonders Herbert und Rudi sowie den Gourmetköchen Norbert und Dietmar. Eine wichtige Veranstaltung in punkto Musikalität und Kameradschaft.
Von Zeit zu Zeit muss selbstverständlich auch wieder einmal etwas für die Vereinskassa unternommen werden. So ist der Monat März, seit 4 Jahren wiedereinmal, für eine Haussammlung in Muntlix genutzt worden. Der Erste ersichtliche Vorteil der EURO-Umstellung war klar erkennbar. Diejenigen die früher 50 Schilling gezückt hatten gaben 5 EURO, und die 100er wurden zu 10 €.
Ein zweites mal konnte sich die Vereinskassa freuen nachdem der Ostertanz vom 31. März abgerechnet war. Die „Herzbengel“ erwiesen sich mit ihrem Fanclub und einer guten Organisation und Mithilfe der Sänger, als ein Glücksgriff. Unser gewünschtes Saalpublikum, die Jugendlichen, alles war vorhanden. So wurde auch diese Veranstaltung zu einem großen finanziellen und gesellschaftlichen Erfolg.
Zwei stolze 50iger laden ein: am 12.4. bei Norbert zu Gast
Das alljährlich stattfindende Chorkonzert des Chorverband Vorarlberg, heuer am 31.3.01 in Götzis AMBACH durchgeführt und mit dem „VIA-NOVA-CHOR“ bestückt, wurde von fünf Muntliger Sängern besucht.
Trotz Bemühungen um ein anspruchsvolles Programm konnte beim Ostertanz am Ostersonntag, nicht das erhoffte Publikum in den Frödischsaal gebracht werden. Einlagen der Schuhplattler Zwischenwasser und einer Tanzgruppe des BG-Dornbirn hätten doch mehr Zuseher verdient. Dafür quillt die Bar im Keller aus allen Nähten. Schließlich aber kann diese Veranstaltung doch wieder als gute finanzielle Einnahmequelle gewertet werden.
Der 10. Mai hat sich als Eckpunkt im laufenden Sängerjahr erwiesen. Herbert wird mit zunächst unbekannten Beschwerden ins Krankenhaus eingeliefert. Und das zwei Tage vor dem Muttertagskonzert. Alle Mitglieder, vor allem aber unser Obmann, fiebern der fast schon absehbaren Absage unseres Konzertes entgegen. Diese bewahrheitet sich dann auch promt am darauffolgenden Tag. So werden schnell alle Möglichkeiten organisiert, die Absage zu publizieren. Jetzt seht auf jeden Fall Herbert’s Gesundheit im Vordergrund.
So waren es dann auch nur vereinzelt Gäste die zu vergeblichen Konzertbesucher wurden, die am 12. Mai das Konzert „Wein, Weib und Gesang“ erleben wollten und vom Obmann Manfred auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet werden mussten.
Zur Fahrzeugweihe der Feuerwehr Zwischenwasser durften wir gemeinsam mit einer Bläsergruppe den Festgottesdienst in einer mit viel Prominenz besetzten Muntliger Kirche gestalten. Ein ebenfalls gesundheitlich angeschlagener Rudi (hört net guat) leitete einen überaus wirkungsvollen Männerchor. Nach der Segnung der beiden Fahrzeuge geht’s in einem Festaufmarsch zum Feuerwehrhaus wo schon das Bier und Gegrilltes auf uns warten.
Ein ansehnliches Dorffest und für einige Sänger auch ein langes. .doch was machen denn diese drei Sänger auf Obmanns Terrasse so alleine und so spät noch ..?
Die Freude steht uns Sängern allen im Gesicht als bei der Probe am 29. Mai Herbert wieder vor uns die Stimmgabel erhebt. Noch etwas schwach und wacklig auf den Beinen nützen wir den Abend für eine „kurze Probe“ für den bevorstehenden „Maubec-Besuch“ zu dem wir mit einigen Liedvorträgen am 3. Juni beim gemeinsamen Dorfabend auftreten werden.
Der 5.6.2001 kann im Sängerjahr 2000/2001 durchaus erwähnt werden. Ist es doch gerade unserem jüngsten Mitglied Peter Längle gelungen seinen Nachbarn Peter Fink mit zur Probe zu bringen. Bleibt nur zu hoffen, dass es dem NEUEN bei uns Sängern gefällt. Jedenfalls ein Kompliment für Peter’s Vorbildwirkung von uns allen.
Erstmals wäre heuer die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession wegen Chorleitermangels nicht zustande gekommen, wenn nicht Petrus sowieso zu einer Absage gezwungen hätte. Herbert’s Zweitchorleitertätigkeit und eine gemäßigte Bereitschaft vieler Sänger, hätten uns in Abwesenheit erglänzen lassen. Hoffentlich war dies nur einmalig. Es wäre Schade um diese Tradition.
Ab dem 26.Juni dreht sich alles um das von uns organisierte Fußballturnier. Das Zelt wird angeliefert, ebenso schnell aufgebaut und komplettiert, sodass wir für das herannahende Wochenende (30.6. + 1.7.) und die 16 teilnehmenden Mannschaften bestens vorbereitet sind. Leider fehlten beide Musikvereine und die Feuerwehr, die bei diversen Leistungsbewerben teilnehmen mussten. Bei Prachtwetter (außer Samstagnacht), einem ausgesprochen vorbildlichen Einsatz aller Sänger und Sängerfrauen konnten wir ein faires Turnier abhalten. Einen herzlichen Dank an das souveräne Schiedsrichterteam mit Hans-Peter Kessler, Ewald Bachmann und Hugo Erne. Auch unseren Hauptorganisatoren: Rudi und Gerhard fürs Sportliche, Elmar als Einkäufer und Verwalter, sowie unserem „Baumeister“ Norbert der sich um die Belange rund um das Zelt kümmerte, ein großes Kompliment. Dank dem Engagement aller konnten wir ein gelungenes Dorffest abhalten.
Wiederum eine stolze Mannschaft an Sängern nahm sogar Urlaub für den Zeltabbau am darauffolgenden Montag. So war um 12 Uhr Mittags das Zelt am Boden und zwei Stunden später die „Aufräumer“ bei Bier und den letzten „Würstle und Grillfleisch“ in froher Runde beisammen. Diese Aktion stellte sich dann auch als letztes Treffen einer arbeitsreichen Saison dar.
Wenn doch der gewisse gesangliche Höhepunkt des Jahres, durch die plötzliche Krankheit von Herbert, uns verwehrt blieb, können wir trotzdem auf manch schöne Stunden im Kreise der Sänger erinnert werden. Der ansteigende Probendurchschnitt bekräftigt dies schließlich auch von statistischer Seite.der Obmann und „Leihchronist“

Manfred Bachman

Muntlix, im Oktober 2001